«HOMEOFFICE» – NAH UND FERN

Name: Davide Fortiguerra

Arbeitsort: Bern

Beruf: Sanitärinstallateur

«Während Corona die Welt fest im Griff hat, hat die Pandemie meine Arbeit nicht stark verändert. Als Sanitärinstallateur habe ich immer wie gewohnt weiterarbeiten können, ohne Kurzarbeit oder Schliessungen verkraften zu müssen. Einzig die Hygienestandards sind erhöht worden, sodass nun überall Masken zur Verfügung stehen und Desinfektionsmittel herumstehen. So zeigen meine Fotos Eindrücke aktueller Baustellen, die ohne den Virus nicht anders aussehen würden und daher etwas Normalität mit sich bringen.»

«So lernte ich, meine Wohnung mit neuen Augen zu sehen und neue Arbeitsplätzchen zu entdecken.»

Anna Weber, Zürich

Name: Anna Weber

Arbeitsort: Zürich, Schweiz (Langstrassenquartier)

Beruf: Inbound Marketing Consultant

«Ich bin überzeugt, dass Zufriedenheit massgeblich mit der eigenen Bereitschaft zusammenhängt, das Bestmögliche aus jeder Situation zu machen. Im Frühling 2020 wurde ich wie viele andere ins Homeoffice in meiner kleinen, schattigen Stadtwohnung katapultiert. Doch wer sagt, dass Homeoffice immer am selben Tisch innerhalb denselben vier Wänden stattfinden muss? Ich habe das Glück, dass ich nur meinen Laptop und eine Internetverbindung brauche, um zu arbeiten. So lernte ich, meine Wohnung mit neuen Augen zu sehen und neue Arbeitsplätzchen zu entdecken. Mein besonderes Highlight ist jeweils die Stunde, wenn ich mitsamt Kaffee und Laptop (und geräuschunterdrückenden Kopfhörern) in die Morgensonne auf meinem Balkon in die Sonne blinzeln kann. Die Umgebungsgeräusche der viel befahrenen Militärstrasse hindern mich dank der Kopfhörer nicht etwa an meiner Arbeit, vielmehr kann ich dafür den ganzen Tag vom Energieschub durch die Sonnenstunden profitieren.»

«Die Pandemie hat die Kulturbranche sehr heftig getroffen.»

Nurja Sélavy, Kunsthistorikerin

Name: Nurja Sélavy

Arbeitsort: Bern

Beruf: Kunsthistorikerin

«Die Pandemie hat die Kulturbranche sehr heftig getroffen. Gerne liest und hört man, dass die Kunst halt eben nicht systemrelevant sei. Doch zeigt uns die gegenwärtige Situation ganz nüchtern die Ruhe und Leere, die sich eröffnet, wenn das Theater, die Musik, das Kino und die Kunst fehlen. Das Museum, in dem ich arbeite, musste lange Zeit seine Tore für Besucherinnen und Besucher schliessen. Im Moment kann unsere aktuelle Ausstellung wieder besucht werden, doch wer weiss, ob wir bald wieder schliessen müssen. Ich bin in der privilegierten Situation, dass ich immer weiterarbeiten konnte – bloss, dass ich nun im Homeoffice bin. Eine kleine grosse Veränderung, der ich oft positiv eingestellt bin und doch immer wieder verfluche. Ich hoffe, in Zukunft eine hybride Form zu leben!»